Donnerstag, 20. August 2015

Angepasste Sommerfreuden – glutenfreie Marillenknödel

Es gibt ja so ein paar Gerichte, die sich nur ganz kurze Zeit im Jahr zubereiten lassen Marillenknödel gehören dazu, brauchst Du doch wunderbar reife, aromatische Aprikosen für diese österreichische Köstlichkeit und die sind nun wirklich nicht oft zu finden.
Von Marillen aus der Wachau, die ganz traditionell für die Knödel verwendet werden, fange ich gar nicht erst an.

Nun habe ich neulich zwar etwas kleine, dafür aber himmlisch aromatische Aprikosen ergattert und seitdem flüsterte diese kleine, futterneidische Stimme in meinem Hinterkopf beharrlich Marillenknödel... Du kennst mich, früher oder später gebe ich dem nach und in diesem Fall sogar früher, damit Du auch noch eine Chance hast, dieses Rezept nachzumachen, bevor die Zeit für die süßen Früchtchen schon wieder vorbei ist.
Ist fair, oder?

Damit stand ich dann vor dem nächsten Problem, Mehlspeisen und Zöliakie schließen einander einfach aus und bleischwer sollten meine Knödel auch nicht werden, sondern schön luftig und fluffig.
Da war dann der klassische Kartoffelteig raus.
Und alles mit Mehl ja sowieso.

Schließlich habe ich mit einem Teig auf Quarkbasis experimentiert und das sehr erfolgreich. Durch das verwendete Mandelmehl bekommt alles eine ganz dezente Marzipannote, die super zu den Aprikosen passt.

Baden durften die fertigen Knödel dann nicht wie üblich in Semmelbröseln, denn die sind in der glutenfreien Variante nicht so doll, sondern in einer Mandel-Walnuss-Mohn-Mischung.
Hach!


So, hab ich Dir den Mund wässerig genug gemacht?
Dann kommen wir langsam mal zum Rezept:

Glutenfreie Marillenknödel mit Blaubeerfüllung

Du brauchst für 6-7 Knödel (je nach Größe der Aprikosen)

Teig:
250g Magerquark
1 Ei, Gr. L
Prise Salz
50g Reismehl
25g Mandelmehl
15g Reisgrieß (entspricht 1 EL)
10g Stärke (ich hatte Tapioka)

Füllung:
6 mittelgroße Aprikosen
Blaubeeren

Brösel:
20g Butter
40g (Birken)Zucker (Kristallne Reissüße/normaler Zucker/...)
40g Walnüsse, grob gehackt
30g Mandeln, grob gemahlen
20g Mohn

Die Zutaten für den Teig werden mit einem Schneebesen oder dem Mixer zu einem feuchten Teig verarbeitet.
Der darf etwas ruhen, während Du in einem großen Topf Wasser erwärmst.

Die Aprikosen werden gewaschen und entlang der Naht halb aufgeschnitten. Der Aprikosenkern wird herausgeholt und statt dessen eine Blaubeere in die Aprikose gesteckt.

Wenn das Wasser langsam anfängt zu kochen, wird die Hitze stark zurückgedreht und der große Knödelspaß geht los.

Da der Teig sehr feucht ist, ist er weit davon entfernt, sich ausrollen zu lassen – dafür werden die Knödel schön fluffig und nicht so fest.

Mit feuchten Händen legst Du Dir Teig von der Menge eines gehäuften Esslöffels in die eine Hand, drückst eine der gefüllten Aprikosen hinein und rollst dann schnell zwischen den Händen den Teig, bis die Aprikose komplett umhüllt ist und der Knödel eine halbwegs nette Form hat.
Ab damit ins siedende (nicht kochende!!) Wasser und mit frisch angefeuchteten Händen geht es in die nächste Runde, bis der Teig aufgebraucht ist.

Lass Deine Knödel etwa 20-25 Minuten im Wasser ziehen, je nachdem, wie groß die Aprikosen sind.

In der Zeit bereitest Du die Brösel zu, dafür wird die Butter bei mittlerer Hitze in einer großen Pfanne geschmolzen. Dann kommen die Nüsse und der Zucker dazu, rühre alles so lange, bis der Zucker leicht karamellisiert ist und die Nüsse sich bräunen.
Dann kommen die fertig gekochten Knödel dazu, einfach aus dem Kochwasser nehmen und in die Pfanne setzen.
Vorsichtig in den Bröseln wälzen (Achtung, die Knödel sind jetzt noch richtig empfindlich!) und schließlich mit dem Mohn bestreuen.
Auf eine Platte oder einen Teller setzen, ein paar frische Früchte dazu – fertig!
Die Knödel sind so lecker, wie sie aussehen, da treffen locker-luftiger Teig auf aromatische Früchte mit noch fruchtigerer Füllung. Und alles wird getoppt von himmlisch nussigen Bröseln.

Übrigens schmecken die Knödel auch kalt richtig gut, die Teighülle wird etwas fester, wenn sie abkühlt, ist aber immer noch schön saftig.
Unbedingt nachmachen, Liebes!


Also, Mehlspeisen und Zöliakie...da denk ich noch mal drüber nach!

Liebst,
Sabine