Montag, 1. Juli 2013

Brot ohne Gluten – ein gelungenes Experiment

Liebes, ich habe es schon einmal beschrieben – ich LIEBE frisches Brot!
Ich bin völlig verrückt nach diesem unbeschreiblichen Duft, der alle Räume durchzieht und dann, wenn das Brot noch warm ist und die Butter darauf schmilzt....HACH!

Entsprechend lange habe ich nach gutem essbarem glutenfreiem Brot gesucht.
Was soll ich Dir sagen...es ist ernüchternd.
Sandig.
Staubtrocken.
Im besten Fall einfach nur ohne jeden Geschmack.
Und nein, ich habe noch keine Backmischung gefunden, die besser wäre.
Oh, fast vergessen – aus welchem Grund auch immer halten es die allermeisten Hersteller für zwingen nötig, gern auch etliche verschiede Arten Zucker mit zu verbacken. 
Richtig, den vertrag ich ja auch nicht. 
Die Auswahl, die übrig bleibt, ist arg überschaubar, ich habe genau EINEN Hersteller gefunden, dessen Brote ich essen kann und auch noch vertrage.


Ich muss Dir nicht sagen, dass ich in meine kleine Experimentierküche gegangen bin, oder ;-)?

Ich meine, es geht um BROT.

Das sollte toll schmecken, Biss haben und auch noch nach ein paar Tagen ohne Staublunge essbar sein.


Nach einigen (!) Versuchen habe ich jetzt eine Mischung gefunden, die mir schmeckt. Die ich (Hey, ich bin’s ;-)!) variieren kann. 
Die auch schmeckt, wenn grad kein Toaster zur Hand ist (DIE erste-Hilfe-Maßnahme bei glutenfreiem Brot).
Kurz: das ultimative Brot, ohne Gluten, ohne Lactose, ohne Zucker.
Dafür mit Geschmack und Biss und Genuss.
SO muss das!

Wollen wir?




Voll-Korn-Brot ohne Gluten

Für eine Kastenform brauchst Du:

500ml lauwarmes Wasser
1 Päckchen Trockenhefe
½ TL Reissirup

50g Sojagranulat

50g (glutenfreie) Haferflocken
125ml kochendes Wasser

125g Reismehl, Vollkorn, fein
125g Buchweizenmehl, Vollkorn, fein
100g Buchweizenmehl grob (ersatzweise Buchweizengrütze)
75g Braunhirsemehl, Vollkorn
50g Kastanienmehl
25g Traubenkernmehl (ersatzweise Kastanienmehl)
30g Reiskleie, Vollkorn
2 knappe TL Salz
½ TL Brotgewürz
150g Saaten & Nüsse, gemischt (bei mir: Leinsamen, Sesam, Kürbiskerne, Hanfsamen, Mandeln)
2 EL Apfelessig


Zuerst vermischst Du die Hefe mit dem Wasser und dem Reissirup und lässt alles an einem halbwegs warmen Ort so lange stehen, bis die Hefe anfängt, Blasen zu schlagen. Das zeigt Dir, dass sie noch ‚lebendig’ ist. Sollte sich auch nach 15min nichts tun, schütte alles weg und wiederhole den Vorgang, dann war Deine Hefe leider mausetot.
TIPP: Ich habe keine Heizung mehr an und so war es schwierig, einen warmen Ort zu finden...meine Hefe durfte daher mit meiner Wärmflasche ‚kuscheln’ ;-) (Wichtig: KEIN kochendes Wasser in der Wärmflasche, zu viel Hitze tötet die Hefe ab!)

links vor, rechts nach dem Gehen

Dann kommen die Haferflocken und das Sojagranulat in eine kleine Schüssel, werden mit dem Wasser übergossen und dürfen etwa 15min quellen.

In einer großen Schüssel vermischt Du nun alle trockenen Zutaten. Achte darauf, dass alles gut durchmengt ist und das Mehl keine Klümpchen bildet, gerade das Kastanienmehl neigt dazu.

Dann kommen die gequollenen Haferflocken und das Sojagranulat, das Hefewasser und der Apfelessig dazu und alle Zutaten werden mit den Knethaken des Mixers zu einem feuchten Teig vermengt.
Achtung: Der Teig hat von der Konsistenz nichts mit normalem Brotteig zu tun, keine Sorge. Er ist zähflüssig und lässt sich auf gar keinen Fall in irgend eine Form bringen.

Der Teig kommt in eine Kastenform und muss nun abgedeckt (am besten in eine Plastiktüte eingeschlagen) an einem warmen Ort etwa 55min gehen, bis sich sein Volumen merklich vergrößert hat.

Der Backofen wird nun auf 230°C Ober-/Unterhitze vorgeheizt. Stell ein Schälchen mit Wasser in den Ofen, der Dampf wird dafür sorgen, dass Dein Brot eine schöne Kruste bekommt.

Das Brot wird nach dem Gehen mit einem scharfen Messer ein paar Mal etwa ½ - 1cm tief eingeschnitten, der Backofen auf 180°C hinuntergedreht und dann muss das Brot etwa 50min-1 Std backen.


Nach dem Backen noch kurz auskühlen lassen...und dann noch warm mit ein bisschen Butter oder vegetarischem Schmalz genießen.
Mmmmhhh.....SO gut!

Du kannst das Brot wie immer fröhlich bawandeln, es funktioniert mit allen erdenklichen Saaten und Nüssen (z.B. auch mit Mohn, Haselnüssen, Walnüssen etc.) – oder auch ganz ohne.


TIPP: Wenn es mal schnell gehen soll, ist es praktisch gleich eine Mehlmischung auf Vorrat zu haben - einfach beim Backen alles 2x abwiegen und eine Portion in ein (hübsches) Glas geben - fehlen nur noch die feuchten Zutaten :-).


Falls Du allerdings keine Probleme mit Gluten hast...dann, Liebes, back lieber das Brot HIER nach – es ist doch besser ;-)!


Wie ist das mit Dir und frischem Brot?

Liebst,

Sabine