Donnerstag, 25. April 2013

Gelungene Experimente und Frühling zum Löffeln


Liebes, seit ein paar Tagen habe ich in schönster Regelmäßigkeit abends Heißhunger auf irgend etwas, das süß schmeckt.
Ich war zunächst ein wenig ratlos, denn für mich allein und meinen kleinen Heißhunger lohnt es sich nicht wirklich, etwas zu backen, zumal ein Hefeteig (und der lässt sich am besten mit meinen neuen Weggefährten namens Unverträglichkeiten kombinieren) schon am nächsten Tag nicht mehr ganz so gut schmeckt und sicher keine Woche durchhält. So lange würde ich aber brauchen, um ihn zu verputzen.

Also musste ein Plan her.
Ein guter.

Ich hatte die Idee von Schokoldigkeit, von Cremigkeit, und einem reichhaltigen Gefühl auf der Zunge.
Geht nicht ohne Zucker, ohne zugesetztes Fett, ohne Weizen und lactosefrei?

Liebes...es geht.
Und wie!

Ich habe natürlich wieder ein wenig experimentiert, inspiriert dazu wurde ich von diversen Rezepten über Raw Brownies. Über die bin ich schon vor ein paar Monaten gestolpert – und habe dann doch die ‚normalen’ Brownies gebacken ;-)...

Jetzt war allerdings die große Stunde dieser neuen Lieblinge gekommen, ich habe verschiedene Rezepte vermischt, etwas Eigenes zugefügt...und im Handumdrehen hatte ich eine kleine Schokobombe gezaubert (Wer waren doch gleich noch mal diese Kalorien... ;-)?).
Ganz ohne alles, was ich nicht essen sollte.
Dazu auch noch glutenfrei.
Und Vegan.
Und sogar für jeden Rohköstler geeignet.

Das klingt zu gesund, um lecker zu sein?
Probier es aus, Du verpasst sonst was:


Raw Brownies

Für eine Form von 20x20cm

1 Cup getrocknete Datteln (Medjool wären super, es gehen aber alle Sorten)
1 Cup getrocknete Aprikosen
1 ½ Cups gemischte Nüsse (ich hatte Walnüsse, Mandeln und Cashewkerne im Haus)
½ Cup Kakaopulver (natürlich ungesüßt ;-) )
1/3 Cup Kokosraspel

Du gibst die Nüsse und die Kokosraspel in einen Zerkleinerer und mahlst sie ganz fein.
Dann kommt das Kakaopulver dazu und wird mit vermahlen.

Die Datteln und Aprikosen kommen jetzt einzeln (denn sonst mag Dich Dein Mixer nicht mehr) zu der Mischung dazu, so lange, bis eine Masse entsteht, die zusammengedrückt die Form behält.
Probier das einfach zwischendurch immer mal wieder aus, meine Datteln waren schon recht trocken und so habe ich statt des geplanten ¾ Cups eben einen ganzen gebraucht.

Wenn das der Fall ist, gibst Du die Masse in eine kleine Auflaufform, einen Backrahmen, eine Springform....ganz wie Du magst und drückst sie gut fest.

Wenn nicht, kommen noch ein paar Datteln mehr zu der Masse, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Im Kühlschrank können sich Deine Brownies nun setzen und nach mindestens einer halben Stunde kannst Du Dich über sie her machen.

Ich habe noch ein paar geröstete Mandelstückchen und Kokosraspel über die Brownies gegeben, das ist aber kein Muss.

Du kannst die Aprikosen auch durch andere Trockenfrüchte ersetzen oder nur Datteln verwenden, auch bei den Nüssen kannst Du Dich nach Deinem Geschmack austoben. Das nächste Mal werde ich noch ein wenig Vanille zur Mischung geben, das kann ich mir gut vorstellen.


Ich warne Dich gleich mal: Diese Brownies haben einen hohen Suchtfaktor ;-)! Gleichzeitig sind sie aber auch sehr (!) sättigend, mehr als ein kleines Stück schaff ich beim besten Willen nicht. Die Menge sollte für mich locker für eine Woche reichen :-).


Da ich liebend gern aber eben nicht ausschließlich Süßes esse (auch wenn die letztes Rezepte da was anderes sagen ;-) ), fand ich es dringend wieder an der Zeit, Dir auch ein herzhaftes Rezept zu zeigen.
Gestern habe ich entdeckt, dass der Bärlauch wieder erfolgreich Teile des Garten überrennt, was mich zum heutigen ‚Frühling auf dem Teller’ inspiriert hat:


Frühlingsrisotto

Für etwa 3 Portionen brauchst Du:

1 kleine Zwiebel
2 Hand voll Risottoreis (zur Not geht auch Milchreis)
½ Glas Weißwein
Gemüsebrühe
½ mittelgroßer Spitzkohl
1 Hand voll Erbsen
Bärlauch so viel Du magst
Parmesan
Butter
Pfeffer


Die Zwiebel wird in feine Würfel geschnitten und in Olivenöl bei mittlerer Hitze glasig angebraten.

Dann kommt der Risottoreis dazu und wird ebenfalls angebraten, bis die einzelnen Reiskörner durchscheinend aussehen. Sobald das der Fall ist, wird das Ganze mit dem Weißwein abgelöscht. Nun heißt es rühren, bis die Flüssigkeit weg ist.

Natürlich das Beste am Risotto-Kochen ;-)

Suppenlöffelweise kommt jetzt die heiße Brühe zum Reis, Du rührst, bis die Flüssigkeit weg ist und so weiter und weiter und weiter.
Die Brühe sollte dabei dezent überwürzt sein, da sie es ist, die dem Reis den Geschmack gibt.

Wenn der Reis außen weich ist und innen noch einen bissfesten Kern hat (also noch nicht al dente ist, aber auf einem guten Weg dahin), gibst Du den in feine Streifen geschnittenen Spitzkohl zu, die Erbsen (bei mit TK), sowie ein paar in Streifen geschnittene Bärlauchblättchen.

Das Spiel mit der Brühe und dem Rühren geht weiter, bis der Reis dann wirklich al dente ist.
Der Spitzkohl sollte zu dem Zeitpunkt gar, aber noch knackig sein.
Der Reis sollte gut feucht sein, aber nicht mehr suppig (ist das der Fall, einfach den Herd kurz ganz hoch aufdrehen und die Flüssigkeit so schnell wie irgend möglich verkochen lassen).

Nun stellst Du den Herd aus, lässt den Topf oder die Pfanne aber noch auf der heißen Platte.

Du rührst etwas Butter unter das Risotto (wichtig für den Geschmack, denk nicht über das Fett nach ;-) ). Ich habe heute etwa 1 TL genommen, weil ich es mit der Lactose nicht übertreiben mag, Du kannst aber auch ruhig bis zu 1 EL nehmen.
Außerdem kommt der fein geriebene Parmesan zum Risotto, auch hier gilt, so viel Du magst. Ich hatte etwa 15-20g.
Das wird nun so lange gerührt, bis alles eine cremige Konsistenz hat, himmlisch duftet und sich Butter und Käse vollständig aufgelöst haben.

Nun kannst Du noch einmal abschmecken (nicht früher, da der Parmesan sehr salzig ist) und bei Bedarf Salz, Pfeffer, was Du einfällt unterrühren.

Das Risotto sollte nun sofort serviert werden und dabei wie eine Welle über den Teller schwappen. Dieses schöne Bild habe ich einmal in einem italienischen Kochbuch gelesen und es mir prompt gemerkt. Das Risotto sollte also weder trocken noch flüssig sein ;-).


Ich habe noch ein paar Bärlauchblätter klein gehackt und über den Reis gestreut, wer mag, kann auch noch ein bisschen Parmesan darüber reiben und wer es GANZ italienisch machen möchte, der krönt den Teller mit einem klitzekleinen Schuß Olivenöl.
Ach...himmlisch!



Wie schmeckt Dein Frühling?

Liebst,
Sabine